Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe : Roman

Knecht, Doris, 2023
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Medienart Buch
ISBN 978-3-446-27803-5
Verfasser Knecht, Doris Wikipedia
Systematik DR - Romane,Erzählungen, Prosa
Schlagworte Freiheit, alleinerziehende Mutter, Wendepunkt im Leben, neues Leben, Unterstützung
Verlag Hanser Berlin
Ort München
Jahr 2023
Umfang 236 Seiten
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Doris Knecht
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Elisabeth Zehetmayer;
Humorvoll-paradoxer Blick in die Seele einer Frau, die nach dem Auszug ihrer Kinder ihr Leben neu ordnet. (DR)
Ein Zitat aus Virginia Woolfs »Ein Zimmer für sich allein« ist dieser intimen Selbstbefragung einer namenlosen Ich-Erzählerin vorangestellt. Wie Woolf spielt auch die österreichische Kolumnistin und Schriftstellerin Doris Knecht in ihrem neuen Buch stark mit einem lyrischen Ich, auf das man sich nicht immer verlassen kann. In einem Podcast-Interview mit Petra Hartlieb bejaht Knecht, dass es zwischen ihr und der Ich-Erzählerin viele biografische Gemeinsamkeiten gibt, aber dennoch vieles erdacht ist. Bei einer guten Geschichte sei es letztlich egal, was wahr oder erfunden ist. Hauptsache, es ist eine gute Geschichte, die für das Lesepublikum funktioniert. Und das tut sie.
Mit dem bemerkenswerten ersten Satz »Der Hund hat schon wieder ins Auto gekotzt« tauchen wir bei Bluesmusik an einem trüben Herbsttag in die Gedanken und Erinnerungen einer Frau ein, die sich an der Schwelle zu einem neuen Lebensabschnitt befindet. Wenig Romanartiges haftet dieser doppelbödigen Mischung aus Fiktion und Realität an. In kolumnenhaften, kurzen Kapiteln, deren Titel in Summe »eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe« ergeben, werden viele wichtige Themen angesprochen. Der Existenzkampf von Alleinerzieher*innen, die Beziehung zwischen Kindern und Eltern, die Versöhnung mit dem Älterwerden und die Vorzüge eines unbeschwerten Lebens allein kommen hier genauso zur Sprache wie unterschiedliche Lebensstile und Weltanschauungen. Ein analytischer Blick wird auf Frauen und ihr Muttersein geworfen. Als wichtiges Bindeglied innerhalb der Familie taucht der Hund immer wieder auf. Nach dem Auszug ihrer Kinder verkleinert die Ich-Erzählerin ihren Wohnraum. Wie befreiend und beglückend dieser schwierige Reduktionsprozess sein kann, wird ehrlich und ungeschönt beschrieben. Interessante Fragen und kluge Sätze laden zum Nachdenken und Diskutieren ein. Leser*innen, die an ähnlichen Angelpunkten ihres Lebens stehen, finden bestimmt Gefallen an dieser ernsthaft-heiteren Orientierungssuche.

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