Die Bücherdiebin

Zusak, Markus, 2008
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Medienart Buch
ISBN 978-3-570-13274-6
Verfasser Zusak, Markus Wikipedia
Beteiligte Personen Ernst, Alexandra [Übers.] Wikipedia
Systematik DJ - Jugend-/Brückenliteratur
Schlagworte Jugendbuch, Waisenkind, Bayern, Pflegefamilie, Weltkrieg <1939-1945>, Lesen, Konfliktbewältigung, Eskapismus, Geschichte 1939-1945, Historischer Roman
Verlag cbj
Ort München
Jahr 2008
Umfang 587 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Aufl.
Sprache deutsch
Verfasserangabe Markus Zusak. Aus dem Engl. von Alexandra Ernst
Annotation Rezension: Darf man über das schrecklichste Kapitel deutscher Geschichte Witze machen? Der Tod darf das. Wer, wenn nicht er? "Ich frage mich wirklich, ob nicht irgendwann irgendwo beim Hitlergruß jemand einmal ein Auge verloren oder sich die Hand oder den Arm gebrochen hat. Man musste doch bloß zur falschen Zeit in die falsche Richtung schauen oder zu nah vor jemandem stehen." Der Tod ist aber auch ein Poet, der zärtliche Worte für die Menschen findet, deren Seelen er "auf das Förderband zur Ewigkeit" legt. Er ist es auch, der uns fasziniert die Geschichte von Liesel Meminger erzählt. Das kleine Mädchen stiehlt Bücher, um sich und andere mit ihnen zu trösten, während die Welt um sie herum untergeht. Am Grab ihres Bruders klaut sie das erste Buch. Es ist dem Totengräber aus der Tasche gefallen. Später wird sie ihr Pflegevater mit dem Handbuch "Wie man ein guter Totengräber wird" das Lesen lehren und in ihr die Liebe zum geschriebenen Wort wecken. Er tröstet sie auch, wenn sie des Nachts vom toten Bruder und der vermissten Mutter träumt. Liesel klaut alle Bücher, die sie nur kriegen kann, und teilt ihr Leseerlebnis mit anderen, die ebenfalls nach geistigen Fluchten lechzen: mit ihrem Freund Rudi, den Nachbarn im Luftschutzkeller und dem Juden Max, den ihre Zieheltern verstecken. Damit ist "Die Bücherdiebin" von Markus Zusak, einem Australier mit deutsch-österreichischen Wurzeln, dann auch weit mehr als eine weitere bewegende Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg: Eine Hommage an Bücher und an die Macht der Sprache, die Seelen retten kann. Und ein Buch, das nicht nur Jugendliche beeindrucken wird, sondern auch Erwachsene - weil sich in ihm das Schwere mit dem Leichten verbindet, ohne je bemüht oder banal zu wirken. Denn auch in seinem neuen Werk zeigt die Sprache des für sein Buch "Der Joker" mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis gekürten Autors wieder ihren Facetten-Reichtum. Neben Poesie und Ironie ist es hier vor allem der lakonisch-distanzierte Ton des Erzählers. Nur manchmal muss man über seinen Redefluss hinweglesen, um die ausdrucksstarke und bildhafte Sprache genießen zu können. *ag* Heike Byn

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